Wer sich an einer Konfession, einem Bekenntnis orientiert, erlebt
sich als Mitglied einer Glaubensgemeinschaft, erfährt sittliche Aus-
und Aufrichtung, moralische Leitlinien zur Lebensgestaltung.
Tradierte und reflektierte Werte beeinflussen das Handeln der
Gläubigen und strukturieren die Gemeinschaft.
Die Gemeinschaft bietet soziale Akzeptanz, Wertschätzung und
Geborgenheit.
Offen bleiben allerdings die Dimensionen persönlicher existenzieller
Gotteserfahrung sowie der Umgang der Gemeinschaft mit den je
eigenen Glaubensbiografien der Mitglieder.
Welche Konsequenzen hat es für die Sicht auf die Menschen, das
Menschenbild, ob ich überhaupt Gott glaube, welchen und welchem
Gott ich glaube?
Welche Gottesbilder lassen sich entdecken und welche
Konsequenzen zeigen sie auf?
Wieviel glaubenshüterische Bewachung beschränkt den
individuellen Erlebensraum des Glaubens?
Wieviel Glaubensdialog verbindet traditionell Bewahrtes und neu
Erkanntes?
Ist solcher Dialog einer Herrschaft von Wissenden und Initiierten
unterworfen? Erlaubt er allen Gläubigen die angst- und
herrschaftsfreie Beteiligung an den Erkenntnisprozessen und volle
Mitwirkung an den zu treffenden Entscheidungen für die
Gemeinschaft?
|